Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten

 

 

Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten, da entstand das nicht als coole Idee, weil der Reiterwelt ein weiteres Konzept gerade noch gefehlt hätte, sondern aus einer blanken Notwendigkeit heraus, weil ich nach Lösungen suchte, die meine Pferde fröhlich und zufrieden machten. Erst viel später entdeckte ich, dass ich dadurch eine Stärke entwickelt hatte, jedes Pferd und jeden Reiter dort abzuholen, wo er/sie gerade steht und bei jedem die Freude am Reiten zu wecken.

 

Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten, habe ich aufgehört, bestimmten Lektionen und Erfolgen nachzujagen. Ich habe erkannt, dass mich eine Levade nicht glücklich macht, wenn mein Pferd dabei gestresst ist und ich keine Verbindung zwischen uns spüre. Heute freue ich mich, an jedem noch so kleinen Entwicklungsschritt, weil wir ihn gemeinsam bewältigen. Das ist unser gemeinsamer Erfolg.

 

Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten, lernte ich, meine eigenen Ideen und Vorstellungen zurückzustellen und mich ganz auf meine Pferde einzulassen. So arbeite *mit* dem Pferd statt dagegen und erlebe oft faszinierende Entwicklungen, die ich mir selber nie hätte ausdenken können.

 

Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten, wurde mir bewusst, dass Reiten nicht nur ein körperlicher Vorgang ist. Körper, Geist und Psyche von Reiter und von Pferd spielen zusammen und beeinflussen sich ständig gegenseitig in einem holistischen Gesamtpaket. Deshalb wird es nie nur eine Lösung geben und gleichzeitig können alle anderen Lösungen wirkungslos sein, wenn sie nicht den Kern des Problems treffen.

 

Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten, habe ich angefangen, sehr genau auf die Signale meines Pferdes zu hören, wann es nicht mehr kann oder will. Ich habe verstanden, dass jedes Pferd seine individuelle Zeit braucht, um sich zu entwickeln und dass das Gras nicht schneller wächst, wenn man daran zieht. Heute respektiere ich die Grenzen, die meine Pferde setzen und kann mit Zuversicht abwarten, bis der nächste Schritt der gemeinsamen Entwicklung herangereift ist. So haben wir weniger Stress und mehr Freude auf dem gemeinsamen Weg.

 

Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten, wurde mir klar, dass Schwierigkeiten und widersetzliches Verhalten des Pferdes seine Form zu kommunizieren sind. Ich habe erkannt, dass Pferde verwirrt und abweisend reagieren, wenn ich nicht auf allen Ebenen klar und präsent bin. Heute überprüfe ich in schwierigen Situationen zuerst meinen eigenen „Zustand“, bevor ich reagiere. So komme ich meinem Pferd entgegen statt gegen sein Verhalten zu kämpfen. Viele Probleme haben sich dadurch ganz von allein aufgelöst.

 

Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten, wurde mir klar, dass Stress jegliches Lernen verhindert. Ich fand heraus, dass echtes Lernen nur in einer entspannten Atmosphäre stattfinden kann und wie ich diese Atmosphäre kreieren kann. So konnte ich entdecken, wieviel Freude Pferde daran haben, sich zu entwickeln und Neues zu lernen.

 

Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten, habe ich begriffen, dass es nicht um Techniken geht, sondern immer um die Energie. Es ist nicht so wichtig, was du tust, sondern wie du BIST, wenn du etwas tust. Also lernte ich, mit meiner Energie zu spielen und mich auf jedes Pferd und jede Situation einzustellen.

 

Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten, erlebte ich, dass Anstrengung oft kontraproduktiv ist und dass alles ganz einfach sein kann, wenn ich meinen eigenen Weg finde. Es bedarf beharrlicher Übung, die inneren Stimmen auseinander zu halten und in jedem Moment konstruktiv zu handeln. Aber wenn ich auf die Pferde höre, dann helfen sie mir, diese Kraft immer mehr zu entwickeln, bis ich selbst so fein wie ein Pferd wahrnehmen und reagieren kann.

 

Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten, habe ich verstanden, dass eigentlich ICH der Schüler bin und nicht mein Pferd. Heute habe ich verstanden, dass ich immer genau das Pferd bekomme, das ich brauche und nicht das, was ich mir gewünscht habe. Ich denke, das nennt man *gesegnet sein*.

 

Als ich begann, meine Pferde glücklich zu reiten, habe ich verstanden, dass mein Pferd oft besser weiß, was für mich gut ist als ich selbst. Statt mein Pferd verändern zu wollen, habe ich angefangen, mich zu verändern. So habe ich unglaublich viel gelernt, was mein gesamtes Leben bereichert. Das ist das Geschenk der Pferde.